Einwendung 2 Zentrumsdurchfahrt
Bülach, 11. 01. 2013
Stadtrat Bülach
Ratshaus
8180 Bülach
Erweiterte Zentrumsdurchfahrt
Generelle Bemerkungen zum Vorprojekt
Sehr geehrte Herren Stadträte
Innert Frist unterbreite ich Ihnen folgende Bemerkungen zum Vorprojekt „Erweiterte Zentrumsduchfahrt“ und beantrage:
Der Titel „Erweiterte Zentrumsdurchfahrt“ ist irreführend und zu ersetzen durch „Erweiterter Zentrumsdurchgang“
Begründung:
Neben einigen optischen Verbesserungen löst das erwähnte Projekt kein einziges Problem, welches eine Investition von über 3 Millionen Franken Steuergelder rechtfertigt. Es verengt die Fahrbahn für Busse und andere Fahrzeuge, reduziert die Parkplatzzahl um 10 Plätze und wertet lediglich die Fussgängerzone auf, welche in der aktuellen Situation weder heute noch künftig einen Engpass darstellt.
Unzulässig ist die „Verrechnung“ der wegfallenden Parkplätze an der Kasernenstrasse mit den neu entstehenden 15 Parkplätzen an der Kreuzstrasse. Letztere sind lediglich Pflichtparkplätze der neuen Ueberbauung Kreuzareal für deren Bedürfnisse.
Wenn das Ziel die Verringerung des Durchgangsverkehrs zulasten der inneren Umfahrung und zugunsten des Zielverkehrs im Planungsperimeter, verbunden mit einer Attraktivierung der Fussgängerzone ist, dann ist der Begriff „Erweiterte Zentrums-durchfahrt“ unsinnig. Die Zentrumsdurchfahrt soll ja reduziert und nicht erweitert werden.
Wer sich fundamental mit der Verkehrssituation heute und künftig befasst, ortet andere Prioritäten. Die Sackgasse Bahnhof muss zwingend geöffnet werden, was gemäss einer von mir vor Jahren in Auftrag gegebenen Studie machbar wäre. Die Unterführung Spitalstrasse ist für den abfliessenden Individualverkehr fahrbar zu machen. Im Weiteren ist die Bahnhofstrasse via eine Bahnunterführung zur Schaffhauserstrasse zu verlängern.
Es ist angesichts der Wachstumsprognosen in Bülach unverständlich, warum das Gesamtverkehrskonzept solche Visionen nicht aufgenommen hat. Ich hoffe, dass im Rahmen des sich in Arbeit befindlichen Quartierplans Herti diese Optionen wieder studiert wird.
Im Uebrigen habe ich anlässlich der Präsentation der Vorstudie „Erweiterte Zentrums-durchfahrt“ am 7.1.2013 den Eindruck erhalten, dass das beauftragte Planungsbüro ewp respektive deren Exponenten einer einseitigen Sicht der Verkehrsentwicklung (Oeffentlicher Verkehr, Fussgänger, Velo) frönen und die Realitäten nicht sehen wollen resp. unterdrücken.
Erstaunt war ich über das Fehlen der Stadträte am Anlass. Wie soll der Stadtrat die Stimmung und Bedenken der AnwohnerInnen und BürgerInnen verinnerlichen, wenn nur der Ressortvorsteher Bau anwesend ist?
Ich bitte Sie, sich über meine Bemerkungen Gedanken zu machen.
Mit freundlichen Grüssen
Bruno Wermelinger
Beilage:
Studien für eine Weiterführung der Bahnhofstrasse via Unterführung nach Norden
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