Vor einigen Wochen verbesserte der Gemeinderat die vom Bauvorsteher (vom Stadtrat) beantragte Planung Bülach Nord um 16 wichtige Punkte. Die von Gemeinderat Andres Bührer (BSB) in Zusammenarbeit mit SVP-Exponenten initiierten Aenderungen, hinter denen ein grosses Engagement steckt, erwiesen sich mit Unterstützung der BSB/GLP-Fraktion als mehrheitsfähig, gegen hartnäckigen Widerstand des Bauvorstehers. Politisch interessierte Bürger staunten ob der Verbesserung der Verhandlungsergebnisse mit den Investoren Bülach Nord um 6.5 Mio Steuerfranken, denn normalerweise gehören solche Kraftakte und Vertragsverhandlungen nicht in den Aufgabenbereich der Legislative.
Nun bahnt sich eine erneute Auseinandersetzung zwischen dem Bauvorsteher und einigen engagierten Gemeinderäten in der Planung von Bülach Nord an. Die Mehrheit des bürgerlichen Gemeinderats verweigerte die Unterschutzstellung des Giessereigebäudes auf dem ehemaligen Sulzer-Areal. Zu Recht, denn der Erhalt dieses nicht wärmegedämmten Fabrikationsgebäudes mitten in einer angeblich zukunftsträchtigen Arealüberbauung führt zu Behinderungen und grossen Kostenfolgen.
Aus der Presse ist letzte Woche zu entnehmen, dass der Bauvorsteher (als Winkelried oder im Auftrag des Stadtrates?) gegen den Entscheid des Parlaments eigenmächtig vorgehen will. Wir gehen nicht davon aus, dass ein Mitglied des Stadtrats vergessen hat, wer der Souverän ist! Mit bestellten privaten und wie immer auswärtigen Gutachten will er die Interessen der Parlamentsmehrheit unterlaufen, koste es den Steuerzahler was es wolle.
Mit riesigem Planungsaufwand will man das Industriegebiet der Vetropack und der Sulzer Giesserei einem neuen Zweck zuführen. Die Flaschenproduktionsanlagen hat man nicht als schutzwürdig eingestuft und bereits abgebrochen, aber nun soll eine wertlose Bauhülle als Zeuge der früheren Industrialisierung als würdelose Brache im neuen Quartier erhalten bleiben. Dem Vernehmen nach erwärmt sich selbst die Kantonale Denkmalpflege nicht für die Unterschutzstellung dieser Ziegelmauern.
Bitte, Herr Bauvorsteher, gehen Sie nochmals in sich und fügen Sie sich der übergeordneten Instanz im Interesse der Steuerzahler und eines zukunftsträchtigen neuen Quartiers.
Beobachter Stadt Bülach (BSB)
30. 8. 2015 / Bruno Wermelinger, Präsident BSB