Sollen Stadträte und Kanton wirklich das Volk erziehen?

Bülach durfte jüngst neuen Ausführungen lauschen, wie sich die Stadträte den Verkehr in Bülach vorstellen. Und auch der Vertreter des Kantons stimmte in die ideologisch gefärbten Töne des Stadtrates mit ein, gänzlich unbeeindruckt von den Fragen der gut 200 Anwesenden.

Zugegeben, anderenorts sind die Verkehrsprobleme grösser als in Bülach, aber relevant wäre, dass dies auch so bleibt. Doch der Stadtrat hat andere Pläne und gaukelt der Bevölkerung die Möglichkeit zur Mitwirkung vor. Zugleich lässt er juristisch zementieren, dass er ganz alleine bestimmen darf. Und beim Kanton will man anscheinend die Bevölkerung umerziehen. Statt Lösungen gegen die immer weiter ansteigenden Wegzeiten zu erarbeiten, definiert man dort Stau ganz einfach als normal.

So tüfteln die Verantwortlichen munter ihre Verkehrsbehinderungen und Lenkungsmassnahmen, mit denen sie unsere Mobilität beschneiden können, und schaden damit aktiv unserer Gesellschaft und unserem Gewerbe.

Natürlich benutzt man innerhalb Bülachs trotz mehrfacher Weglänge die Autobahn, wenn dank verfehlter Planung die direkten Wege abgewürgt werden. Natürlich benutzt man in Bülach trotz unvollständig und gefährlich geplanten Wegen das Velo. Natürlich benutzt man in Bülach trotz nicht immer ansprechender Verhältnisse Busse und Bahn. Aber statt dieser Verkehrsformen wirklich attraktiver zu machen, wollen uns Stadtrat und Kanton mit immer neuen Einschränkungen zu deren Benutzung nötigen, und das ist einfach nur falsch.

Am Strassenverkehr gehören Emissionen minimiert, aber unsere Verkehrswege selber müssen endlich entkrampft werden.

Andres Bührer
BSB Gemeinderat Bülach.