Mitteilungsblatt Bülach

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Es ist äusserst verdienstvoll, was der bald 150-jährige Frauenverein Bülach alles an Nachbarschaftshilfe, Kulturellem und gesellschaftlichem leistet. Hut ab vor all diesen fleissigen Frauen.

Das neuste Projekt aus dem Hause des Frauenvereins ist die Lancierung einer Initiative für ein Bülacher Mitteilungsblatt. Grundsätzlich wird mit dieser Lokalzeitung ein jahrelanges Manko geschlossen, wenn die Unterschriftensammlung erfolgreich verläuft und die politischen Instanzen der angestrebten Lösung und der Uebernahme des Defizits zustimmen.

Es ist leider bezeichnend, dass der mit einem analogen Anliegen gescheiterte Stadtrat den Initiantinnen den Umweg über eine arbeitsintensive Volksinitiative zumutet. Das spricht nicht für eine entscheidungsfreudige Exekutive. (Der Stadtrat wollte ein vierteljährliches Mitteilungsblatt herausgeben, in dem nur die Stadtverwaltung und Regierung sich einbringen konnte, keine Parteien, kein Gewerbe, keine Leserbriefe etc. Die vierteljährige Frequenz, ein NoGo für eine Stadt und die autoritäre Einseitigkeit aus dem Rathaus brachten das Projekt im Parlament zum Scheitern. Darauf verliess der Stadtrat den Mut für eine neue Vorlage.)

Das neue Konzept ist vielversprechender. Beweisen muss sich dann noch die Redaktionsleitung. So einfach, sich in die Niederungen der Politik zu begehen, ist für politisch wenig Erfahrene allenfalls ein Problem. Ein Beispiel am Rande der aktuellen Politik zeigte sich in den vergangenen Tagen. Ein Mitglied der Initiantinnen enervierte sich im Wochenspiegel über den Stil der BSB, welche Fehlentwicklungen in Bülach aufzeigt. Auf Veranlassung der BSB, die Autorin möge sich lieber um die Sachfragen sorgen, liess sie sich vernehmen, momentan keine politischen Interessen zu haben. Wenn man dann die ganzen Verflechtungen der Initiantinnen mit der Autorin zur Kenntnis nimmt, dann kann man sich schon heute fragen, welches politisches Züglein da in Zukunft gefahren werden könnte (mit Steuergelder). Die BSB hofft, dass die Unabhängigkeit der künftigen Redaktion genau überlegt werden will.

Beobachter-Stadt-Bülach