Ergebnis der Rekursantworten zur Zentrumsdurchfahrt wie erwartet

 

Rekursantworte: Stadtrat Bülach ist nicht bereit, etwas zu ändern!

Der jüngste Bericht des Ingenieurbüros ewp zu den Einwendungen der Studie Aufwertung Zentrumsdurchfahrt ist am 11.12.2013 vom Stadtrat genehmigt worden. Bei dieser Studie zeigte sich bereits, dass das richtungsweisende Gesamtverkehrskonzept (GVK) einen gravierenden Mangel aufweist. Die darin vorgeschlagenen verkehrlichen Massnahmen im Zentrum wurden festgelegt, obwohl gar keine Zählresultate der wichtigsten Verkehrsströme in Bülach erhoben wurden. Für eine seriöse Analyse der Verkehrsabwicklung ist dies nicht nur logisch, sondern eine absolute Voraussetzung. Im nun vorliegenden Vernehmlassungs-Bericht wird wieder festgehalten, der Ost-West-Verkehr sei zur Entlastung im Zentrum über die Autobahn (Anschluss Bülach-Nord) oder die Altstadtumfahrung zu leiten. Dies, obwohl es absolut sein könnte, dass sich der Durchgangsverkehr auf diesen Achsen schon so abwickelt. Problem Nummer 1 wurde nicht erkannt, der Verkehr auf der Hochfelderstrasse. Dieser hat praktisch keine Alternative zur Zentrumsdurchfahrt. Eigene Verkehrszählungen bestätigen, dass der Verkehr auf dieser Strasse beachtlich ist und zu Spitzenzeiten die Frequenzen der Badenerstrasse übertrifft. Die Entlastung des Zentrums von diesem Verkehr ist nur damit zu lösen, dass zwischen der Schaffhauser- und der Hochfelderstrasse eine neue Strassenverbindung mit einem Viadukt über die Bahnanlagen und durch den Bannhaldenwald gebaut wird. Der Stadtring würde endlich geschlossen. Institutionen an der Hochfelderstrasse, wie Bezirksgebäude, Spital, Sportzentrum Hirslen und das Dorf Hochfelden könnten so erreicht werden, ohne das Zentrum oder anliegende Quartiere zu belasten. Andere Varianten bieten sich nicht mehr an, weil sie verbaut sind und Tunnellösungen zu teuer wären. Wenn das Quartier Bülach-Nord gemäss Testplanung gebaut werden soll, wird auch diese letzte Möglichkeit verpasst, denn auch am möglichen Brückenkopf Ost ist bereits ein Gebäude geplant. Es stimmt nicht, wenn Stadtrat Lienhard sagt, Quartiere würden durchfahren. Bülach Nord würde am Rand tangiert, hätte aber den Vorteil, dass es mit dem Bahnhof und den genannten Institutionen an der Hochfelderstrasse direkt verbunden würde.

Zu den Öffnungen der Lindenhof- und der Kreuzstrasse im Einbahnverkehr nach aussen: Diese Lösungen würden bis zur Realisierung der Schliessung des Stadtrings eine vorübergehende Entlastung bringen. Die vorhandenen Fahrverbote ( z.B. Lastwagen) könnten bestehen bleiben. Durch die zwei vorgeschlagenen Lichtsignalanlagen an der Verzweigung „Kreuz“ und „Kleider Keller“ kann der ÖV bevorzugt und die Verkehrssicherheit, vor allem für den Fussgängerverkehr erhöht werden. Staus gäbe es weniger, was sich positiv auf den Busfahrplan auswirken würde.

Mit dem von mir vorgeschlagenen leistungsfähigen Kreisel mit zwei Bypässen an der Winterthurer-/Schaffhauserstrasse, könnte die Kreuzstrasse und die Erschliessung des Parkplatzes Post mit einbezogen werden. Er wäre nicht weniger leistungsfähig als die Lichtsignalanlage. Die unbefriedigende und heikle Situation der Verzweigung Winterthurer-/Seemattstrasse (Ein-/Ausfahrt Post) aber auch die Erschliessung der geplanten Überbauung Winterthurerstrasse mit der Verzweigung Sonnmattstrasse könnte mit dem Kreisel entschärft werden. Sie entstand unter der Ägide von Stadtrat Lienhard. Bei der derzeitigen Finanzknappheit ist mir klar, dass ein Kreisel keine Chance hat. Die vorhandene Lichtsignalanlage tut ihren Dienst auch weiter. Bei der Öffnung der Kreuzstrasse Richtung Winterthur müssten jedoch zwei zusätzliche Ampeln angebracht werden.

Die Eingaben im Vernehmlassungsverfahren werden vom Stadtrat mehrheitlich ignoriert. Er  identifiziert sich mit dem fünfzig seitigen Bericht des ortsfremden Ingenieurbüros. Symptomatisch auch, dass Vorschläge der 24 Einsender mit wenigen Ausnahmen mit „Wird nicht berücksichtigt“ abgetan werden. Von Stadtrat Lienhart sind keine neuen Ideen mehr zu erwarten. Er nimmt auch keine an. Seine Verkehrspolitik ist rückwärts gewandt und wird sich unter seinem Einfluss nicht ändern. Die Stadt Bülach kann sich beim neuen Quartier in Bülach Nord nicht nochmals Unterlassungssünden leisten, wie sie in Bülach Süd passiert sind, wo die verkehrliche Situation an der Feldstrasse nicht richtig eingeschätzt wurde. Weiteres Beispiel ist die Planung der neuen Grosssporthalle Hirslen, wo der Mehrverkehr nur am Rande erwähnt wird. Vermutlich um das Projekt nicht zu gefährden. Lienhart ist nicht Garant für pragmatische Lösungen im Verkehr. Wenn sich in der Verkehrspolitik etwas ändern soll, sind andere Personen für dieses Amt zu wählen.

Ruedi Meister, 28.12.2013