Gesamtverkehrskonzept

 

Bülach steckt im Verkehrsstau!

Der Stadtrat stellt die Weichen falsch.

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Gesamtverkehrskonzept und Studie Aufwertung Zentrumsdurchfahrt.

Von Ruedi Meister, Bülach * für die Beobachter-Stadt-Bülach, BSB

Um was geht es?

Das vom ortsfremden Ingenieurbüro ewp (Effretikon) erstellte Gesamtverkehrskonzept (GVK) von Bülach wurde nach einem Vernehmlassungs-Verfahren am 21.3.2012 vom Stadtrat verabschiedet und als wegweisendes Papier für Verkehrsmassnahmen erklärt. Eine Diskussion über die Strassenprojekte in den nächsten 15 – 20 Jahren fand im Parlament nicht statt. Eigentlich bedauerlich, dass der Gemeinderat die Mitsprache nicht einforderte. Erstes Folgeprojekt, das auf dem GVK basiert, ist die Zentrumsdurchfahrt, die letztes Jahr mit dem irreführenden Titel Studie Aufwertung Zentrumsdurchfahrt vorgestellt und in die Vernehmlassungs-Runde geschickt wurde. 24 Einsprachen sind beim Stadtrat eingetroffen. Aufgrund eines Postulates von Gemeinderat Stefan Basler wurde vom Ingenieurbüro Buchhofer, Zürich, noch eine Verkehrliche Analyse Zentrumsdurchfahrt eingeholt. Voraussichtlich bis Ende November will nun der Stadtrat zu den Einwendungen Stellung nehmen.

Obwohl das GVK und die Studie auf der Zentrumsdurchfahrt recht einschneidende Massnahmen für den motorisierten Individualverkehr und für den Langsamverkehr (Velo- und Fussgängerverkehr) sehr weitgehende, zum Teil fragwürdige Lösungen beinhalten, wurde wenig darüber berichtet. Eine Diskussion kam bei den Bülacher Einwohnern praktisch nur in eingeweihten Kreisen in Gang. Gründe dafür sind schwerlich zu finden. Die Materie ist sehr umfangreich, abstrakt und eine mögliche Realisation schien noch in weiter Ferne. Wer das 200-seitige GVK, die ewp- Studie und die Analyse liest, wird gleichwohl mit der Frage konfrontiert, ob bei den Auftragserteilungen den auswärtigen Ingenieurbüros die wirklich anstehenden Verkehrskonflikte der Stadt Bülach geschildert wurden.

Dieser Bericht soll aufzeigen, wo die gravierendsten Probleme in den verschiedenen Schriftstücken liegen und wo nun dringende Lösungen angezeigt sind. Es ist unmöglich auf alle aufgeführten Massnahmen einzugehen, zumal viele unbedeutend und auch auf längere Sicht nicht notwendig sind. Dieser Bericht erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Fest steht, dass es höchste Zeit ist, die Einwohner der Stadt zu sensibilisieren, da vorgeschlagene Massnahmen bald einmal der Realisierung zugeführt werden. Die Einwohner sind es, die sich später mit verfehlten Verkehrsmassnahmen in ihrer Stadt auseinander zu setzen und darunter zu leiden haben.

40 Jahre zurück – Autobahn ein Segen für Bülach

Ende der Sechzigerjahre wurde die Unterländer-Autobahn (A 51) eröffnet. Damit wurde die Stadt Bülach vom damaligen Durchgangsverkehr Nord-Süd stark entlastet. Im Laufe der Zeit entstand jedoch durch die stetige Zunahme des Verkehrs beim Kreisel Chrüzstrass (300 Meter nach dem Hardwald) eine Stausituation, die sich heute täglich über Stunden vom Kreisel zurück bis auf die Autobahn oder in umgekehrter Richtung über Eglisau hinaus bildet. Schleichverkehr in den nördlichen Quartieren von Bülach ist die Folge. Eine Änderung wird erst eintreten, wenn a) die Umfahrung Eglisau realisiert, b) der Kreisel Chrüzstrass leistungsfähiger gestaltet und c) die Hardwaldstrecke auf vier Fahrstreifen ausgebaut ist, wobei nur in dieser Reihenfolge die Realisierung der Bauvorhaben sinnvoll ist.

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Vorschlag für die Verzweigung Bahnhof-/Winterthurer-/Lindenhofstrasse:
Lichtsignalanlage und Öffnung der Lindenhof- zur Hochfelderstrasse

Ost-Westverkehr massiv erschwert

Der Ost-Westverkehr in Bülach (Durchgangsstrasse Embrach-Höri-Dielsdorf) hingegen musste weiterhin durch das Städtchen oder tangierte dieses auf einem Umweg über die Autobahn im nördlichen Bereich. Nach dem Ausbau der Badener- und der Schaffhauserstrasse in Bülach wurde das Traversieren massiv erschwert, behindert oder sogar ganz gekappt. So wurden die bewachten Bahnübergänge der Schaffhauserstrasse beim Bahnhof (Richtung Eglisau), der damaligen Spitalstrasse und der Kasernenstrasse (zwischen Kaserne und Höri) aufgehoben. Die zu klein geratene Unterführung beim Restaurant Frieden musste als Ersatz für diesen Bahnübergang herhalten. Die Süd-, Lindenhof-, die Kreuz- und die Dammstrasse wurden zu Sackgassen. Der Durchgang von der Bahnhof- zur Schaffhauserstrasse über den Sonnenhof wurde eliminiert. Und schliesslich musste sich der Ost-Westverkehr abgekröpft über die Winterthurer-, Bahnhof- und Kasernenstrasse quälen. Die Alternativstrecke über die Verzweigung Untertor, Post- und Hochfelderstrasse, die eigentliche Altstadtumfahrung, hatte nur teilweise und vor allem zu der Zeit Erfolg, als die Verkehrsdichte noch nicht hoch und die Fussgängerstreifen bei den Kreiseln noch nicht so zahlreich waren (die Kreisel kamen erst später). Für die unterbundenen Wege gab es schlichtweg keinen Ersatz.

Fehlende Alternativen

Visionen und Lösungen, wie der Verkehr von Ost nach West und umgekehrt leistungsfähig abgewickelt werden soll, sucht man vergeblich in der Studie. Der angebotene – zu weite – Umweg über die Autobahn eignet sich nur bedingt als Umfahrung des Zentrums. Für Fahrten von und nach Hochfelden, zur Sportanlage Hirslen und zum Spital überhaupt nicht. Die Umfahrung hat sich nicht bewährt und wird vom Verkehrsteilnehmer nur situativ gewählt. Tatsache ist und bleibt, dass zu gewissen Zeiten der Verkehr an verschiedenen Orten im Zentrum am Anschlag ist und dass dadurch andere Strassen von Bülach mit Schleichverkehr belastet werden.

Wie erwähnt wurde Ende 2012 die Studie mit dem Titel Aufwertung Zentrumsdurchfahrt zur Vernehmlassung offen gelegt. Wer da auf Grund des Titels einen grossen Wurf des Stadtrates erwartete, sah sich bitter enttäuscht. Kurz zusammengefasst wird darin der motorisierte Indiviualverkehrauf der Zentrumsdurchfahrt (Verbindung von der Schaffhauserstrasse über die Winterthurer-, Bahnhof- und Kasernenstrasse zur Hochfelderstrasse) noch mehr eingeschränkt – z.B. durch die bauliche Reduktion der Fahrbahnbreite auf 6 Meter – während es für die Velofahrer noch gefährlicher wird und Fussgänger bevorteilt werden, die heute nicht über zu wenig Platz klagen.

Entwicklung in der Stadt Bülach und Agglomeration

Von 1990 bis 2012 hat die Stadt Bülach um rund 4500 Einwohner zugenommen und ca. 4200 Motorfahrzeuge mehr aufzuweisen. Die Agglomeration von Bülach (mit Bachenbülach, Eglisau, Embrach, Glattfelden, Hochfelden, Höri, Rorbas und Winkel) weist in der gleichen Zeit 15’021 mehr Einwohner und 14’347 mehr Motorfahrzeuge auf. Daraus kann der einfache Schluss gezogen werden, dass praktisch jeder der zusätzlichen Einwohner auch ein Motorfahrzeug besitzt. Resultat ist eine unübersehbare Verkehrszunahme auf allen Verkehrsträgern. Man stelle sich eine über 70 Kilometer lange Kolonne vor, um das Ausmass der Zunahme der Motorfahrzeuge nur in dieser Region und in den vergangenen 20 Jahren zu begreifen. Die Verkehrszunahme ist nun aber da und zwar schon allein durch die stark angestiegene Einwohner- und Motorfahrzeugzahl. Um das Bild noch abzurunden, ist darauf hinzuweisen, dass 2012 in der Bülacher Agglomeration 51’378 Einwohner mit 35’448 Motorfahrzeuge wohnten. Schliesslich hat auch der Durchgangsverkehr in den vergangenen 20 Jahren in ähnlichem Ausmass zugenommen. Eine Stagnation oder sogar Abnahme des Verkehrs zeichnet sich nicht ab, der Verkehr wird weiter zunehmen.

Eine Stellungnahme des Stadtrates zum Verkehr

Am 18.9.2013 hat der Stadtrat in der Beantwortung zu einem Postulat von Gemeinderat Stefan Basler festgehalten: Mit dem Gesamtverkehrskonzept Bülach liegt ein verkehrspolitisches Leitkonzept für die nächsten 15 – 20 Jahre vor. Die darin enthaltenen Massnahmen sind aufeinander und mit den übergeordneten Vorgaben abgestimmt. Alle wesentlichen verkehrlichen Aspekte werden im GVK schlüssig behandelt. Es besteht kein Anlass, von der darin formulierten Strategie zur Bewältigung des heutigen und zukünftigen Verkehrs abzuweichen.Eine recht eigentümliche Verlautbarung, die wörtlich aus dem Bericht der Buchhofer Ingenieure Verkehrliche Analyse übernommen wurde. Damit verkennt der Stadtrat die Situation völlig. Man kommt leider zur Überzeugung, dass er sich mit teuren Studien seiner Verantwortung entziehen will.

Ungenügende Verkehrszählungen

Dass der Stadtrat dem GVK zustimmte, obwohl nicht einmal gesicherte Verkehrszahlen zur Verfügung standen, ist unbegreiflich. Es ist auch unverständlich, dass sich die Stadt Bülach keinepermanenten Verkehrszählstellen an den Eingangsstrassen leistet. Diese würden Grundlagen liefern, die eine Einschätzung der Entwicklung des Durchgangsverkehrs erst ermöglichen. Die Verkehrszahlen, die im Nachgang des politischen Vorstosses von Stefan Basler bei der Firma Swisstraffic AG nachgefordert wurden und jetzt zur Verfügung stehen, kosten ungefähr Fr. 30’000, können aber kein umfassendes Bild abgeben. Sie hätten schon vor der Erstellung des GVK und der Studie zur Zentrumsdurchfahrt über längere Zeit erfasst und als Grundlage zur Verfügung stehen müssen. Insbesondere hätten die Zahlen des Durchgangsverkehrs auf der Kasernen-, Badener- und der Hochfelderstrasse, aber auch auf der Schaffhauserstrasse interessieren müssen. Die SwissTraffic-Resultate offenbaren aber einiges. Erst mit weiteren Mess-Resultaten von den genannten Strassen ist eine neue Gesamtbeurteilung möglich.

Der Verkehrsweg von und nach Hochfelden

In den letzten Jahren sind auch die Zu- und Wegfahrten zum Spital, Bezirksgebäude, Berufsschule und Sportzentrum Hirslen gestiegen. Motorisierte, die zu diesen Institutionen fahren, müssen notgedrungen den Weg über das Stadtgebiet und die Zentrumsdurchfahrt benutzen. Insbesondere aber die Einwohner von Hochfelden (immerhin auch über 2000 Einwohner und über 770 Motorfahrzeuge), die von Norden, Osten oder Süden (Kloten) kommen und nach Hause wollen, müssen mehrheitlich durch die Stadt. Viele meiden die schmale Strasse im Jakobstal und benutzen Badener-, Hinterbirch- und Hochfelderstrasse. Darum ist es absolut unverständlich, dass der Stadtrat Bülach beim Gemeinderat Hochfelden nicht nachgehakt hat, als dieser sich nicht zum GVK äusserte. Es ist ja verständlich, dass der Weg von und nach Hochfelden nur zum Teil ihr Problem ist. Anders sieht es auf der Seite der Bülacher aus. Diese sind mit dem Durchgangsverkehr voll konfrontiert. Wenn die freundnachbarlichen Beziehungen so gepriesen werden, wäre es ein Muss gewesen mit der Kreisgemeinde über dieses Problem zu sprechen.

Zukunftsmusik

Der Ost-West-Verkehr durch Bülach wäre vorteilhaft mit dem, bereits vor über 30 Jahren in der kantonalen Planung festgelegten Dettenberg-Tunnel, mit Anschluss an die A 51 bei Bülach-Süd in den Griff zu bekommen. Er würde auch den Gemeinden im Embrachertal wesentliche Erleichterungen bringen. Vor allem aber brächte er der Stadt Bülach eine wesentliche Entlastung im Ost-Westverkehr. Weil immer nur sporadisch im Zusammenhang mit auftauchenden Verkehrsproblemen oder Ortsumfahrungen der Tunnel angesprochen wird, steht er bei der Kantonsregierung in der Priorität weit hinten. Die Vehemenz und das gemeinsame Auftreten der Gemeinden fehlen. Auch die Bülacher Behörden rührten bis heute für dieses Bauwerk keinen Finger.

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Vorschlag für die Kreuzung Kasernen-/Bahnhofstrasse/Marktgasse: Im Einbahnverkehr Weiterführung des Verkehrs nach Osten von der Kasernen- zur Schaffhauserstrasse und Erstellen einer Lichtsignalanlage

Echte Lösungen sind gefragt

Es kann nicht mehr ignoriert werden, dass der Verkehr massiv zugenommen hat. Wenn jetzt der motorisierte Individualverkehr auf der Zentrumsdurchfahrt mit Avancen an die städtebauliche Verschönerung noch weiter eingeschränkt wird, dann behindert das in erster Linie uns selber, uns Bülacher. Mit Behinderungen des Verkehrs und Verengungen der Strassen im Zentrum ist das Problem nicht zu lösen. Da weder GVK noch die StudieZentrumsdurchfahrt eine Strategie erkennen lassen, die diesen Zustand verbessern könnte, ja vielmehr noch verschärft, muss sofort etwas unternommen werden und zwar auf den zur Verfügung stehenden Verkehrsträgern. Länger warten heisst: Dem Verkehrsinfarkt Vorschub leisten und sehr teure Lösungen in Kauf nehmen.

Dringliche Massnahmen (aufgeführt in der Reihenfolge der Prioritäten)

1. Bevor weitere gravierende Massnahmen in Gang gesetzt werden, ist es absolut notwendig, dass die Verkehrsströme auf den wichtigsten Strassen in Bülach genau erfasst werden.

2. Die Schliessung des unvollendeten Stadtrings muss vorderste Priorität haben. Die Planung und Projektierung eines solchen Bauvorhabens duldet keinen Aufschub mehr. Erfahrungen zeigen, dass es Jahrzehnte gehen kann, bis ein solches Bauwerk realisiert ist. Aufgrund der bebauten Zonen ist es bereits heute sehr schwierig, eine finanziell tragbare direkte Verbindung von Ost nach West festzulegen. Eine solche hätte schon längst strategisch festgelegt werden müssen. Eine Kurzschliessung von der Schaffhauser- zur Nordstrasse mit der Anschlussmöglichkeit zur Hochfelder- oder Badenerstrasse steht da im Vordergrund. Mit einem Strassenviadukt über die Gleisanlagen zwischen Autobahn und Bahnhof könnte die im GVK und der ewp-Studie nur für den Langsam- und Fussgängerverkehr vorgesehene Bahnüberführung erweitert und damit das neu entstehende Wohngebiet Bülach-Nord vom Bahnhof her erschlossen werden. (Bushaltestelle auf der Ueberführung und Abgangstreppen zu Wohnsiedlung und Perrons). Eine Tunnelvariante bietet sich nicht mehr an. Sie ist zu teuer, wie das auch in der Begründung zum Postulat Basler erwähnt wird. Die Fortsetzung der Strasse müsste entweder über die Nordstrasse Richtung Spital erfolgen, besser noch über eine neue Strasse durch den Wald (Hinter Volleberen) östlich der Autobahn mit Anschluss beim derzeitigen Parkplatz für den Vita-Parcours. Damit wären vor allem die Sportanlage Hirslen, Spital, Katholische Kirche, Berufsschule und Bezirksgebäude, insbesondere aber Hochfelden von Norden und Osten her direkter zugänglich, ohne das Zentrum zu belasten. Bis aber eine solche Ost-West-Verbindung besteht, sind als sofortiger Ersatz andere Verkehrsträger zu bestimmen. Sämtliche im Gesamtverkehrskonzept festgehaltenen Massnahmen müssen einstweilen storniert werden und sind später nochmals zu überprüfen, wenn der Stadtring geschlossen ist.

3. Sofortiger Handlungsbedarf ergibt sich im Zentrum bei der direkten Ableitung des Verkehrs nach Westen. Die Lindenhofstrasse ist von der Verzweigung Bahnhof-/Winterthurerstrasse (Kleider Keller) zur Hochfelderstrasse wieder zu öffnen. Der Strassen-Knoten (sensibelste Verzweigung von Bülach) ist aus Sicherheitsgründen mit einer Lichtsignalanlage zu bestücken. Die Verzweigung Hochfelder- / Lindenhofstrasse ist baulich anzupassen, allenfalls mit einem Kreisel. Das momentan gültige Verkehrsregime auf der Lindenhofstrasse Richtung Ost kann mit Ausnahme des Fahrradverkehrs (ab Kreuzareal Verbotene Fahrtrichtung) weiter gelten.

4. Bau eines leistungsfähigen Kreisel-Systems an der Schaffhauser-/ Winterthurerstrasse mit Einbezug der Kreuzstrasse und des Postparkplatzes.

5. Richtung Osten soll dem motorisierten Individualverkehr auf der Kasernenstrasse ermöglicht werden, auf der Kreuzstrasse weiter zu fahren, wo er bei der Schaffhauserstrasse in das neue Kreisel-System mündet. Die Kreuzung beim ehemaligen Gasthof Kreuz ist mit einer Lichtsignalanlage zu versehen.

6. Auch wieder aus Gründen der Verkehrssicherheit ist auf den Strassen im Gebiet südlich des Bahnhofs (Bahnareal), begrenzt durch die Bahnlinie nach Zürich, der Hochfelder-, Lindenhof-, Winterthurer-, Schaffhauserstrasse und der Bahnlinie nach Winterthur, die Einführung einer Tempo-30-Zone zu prüfen. Ausserdem ist bei der Verzweigung Bahnhofring/Bahnhof-/Dammstrasse ein Kreisel zu realisieren.

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Vorschlag für den Strassenknoten Schaffhauser-/Winterthurer-/Kreuzstrasse: Leistungsfähiges Kreiselsystem

Schlussbemerkungen

Mit den in diesem Bericht erwähnten Massnahmen ergeben sich erhebliche Verbesserungen im Ost-West-Verkehr und zudem auch Entlastungen der Verkehrswege um die Altstadt. Sie wären kostenmässig tragbar. Weniger Staus im Zentrum wären die Folgen und der ÖV könnte wieder ungehinderter zirkulieren. Ausserdem würde die Verkehrssicherheit erhöht.

Die Massnahmen der ewp-Studie sind kontraproduktiv, verbessern die Verkehrssituation keineswegs und kosten viel Geld. Das Verengen der heute schon schmalen Strassen der Zentrumsdurchfahrt und Fahrbahnhaltestellen sind zu verhindern. Es sind Massnahmen, die die Verkehrskapazität nur beeinträchtigen, ganz besonders den öffentlichen Verkehr mit seinen 2.50 Meter breiten Fahrzeugen.

Die Tendenz des Stadtrates ist aufgrund von Vernehmlassungen schon heute sichtbar. Er wird auf die Einwendungen zur Studie Zentrumsdurchfahrt nicht wirklich eingehen. Das Parlament ist nun gefordert. Sollte auch der Gemeinderat die Zentrumsdurchfahrt in der vorgeschlagenen Form durch winken, müsste der Stimmbürger mit der Kreditverweigerung eingreifen.

* Ruedi Meister war 41 Jahre Angehöriger der Kantonspolizei Zürich, davon 35 Jahre bei der Verkehrspolizei. Von 1974 bis zur Pensionierung Ende 1999 war er Dienstchef im Verkehrspolizei-Stützpunkt Bülach.

 

Bülach, 5.11.2013