Stand Sportanlagenplanung 2013

 

Sieben Jahre in den Papierkorb gearbeitet.

Im Frühling 2006 wählte das Stimmvolk überraschend einen jungen, dynamisch auftretenden Stadtrat, der versprach, als Sportvorsteher sofort den Spaten für neue Fussballplätze in die Hand zu nehmen. Zusammen mit dem Bauvorsteher beantragte der politische Quereinsteiger kurz nach der Wahl mit Unterstützung des Gesamtstadtrates beim ebenfalls neugewählten Parlament einen Kredit über Fr. 750‘000.- für die Planung des Projekts „Erachfeld/Gringglen“, was dieses noch im selben Jahr, nämlich am 11. Dezember 2006 bewilligte. Nicht etwa auf dem von den Vorgängern rechtsgültig eingezonten Areal sondern über eine mehrfach grössere, nicht eingezonte Fläche, auf Land, das nicht der Stadt gehört und auf Land, das dem spekulierenden Architekten gehört, der noch eine „Rechnung mit der Stadt offen“ hatte.

Den „alten Hasen blieb die Spucke weg“! Da brannten der lokalen Regierung und dem Parlament offensichtlich alle Sicherungen durch. Alle Ratschläge und Ermahnungen wurden in den Wind geschlagen. Projekte aufzugleisen, auf fremdem nicht eingezonten Land, ohne jegliche demokratische Absicherung (schliesslich hatte ein basisdemokratisches Verfahren die 1996 rechtsgültig eingezonte Hagenbuechen erarbeitet) …… das war neu.

Ja, man wollte endlich neue Fussballplätze und eine Dreifachturnhalle, das schien politisch mehrheitsfähig und ist bis heute unbestritten. Die Planungsgrundlagen waren in den Hagenbuechen gegeben. (siehe Artikel wie die Bau- und Zonenordnung BZO 1996 entstand – Einzonung Sportstätten). Aber der neue Stadtrat resp. sein Sportvorsteher sprach von 8 statt 3 Fussballplätzen, spekulierte gar mit einer Verlegung des Freibades neben die Hirslen (auf teilweise Privaten gehörendem Land, die nicht orientiert waren).

Am 10. Juli 2013 unterbreitete der Stadtrat die Schlussabrechnung des oben erwähnten Kredits: rund Fr. 281‘500.-! Juristische Auseinandersetzungen bis vor Bundegericht, Verunsicherung der Bevölkerung mit immer wieder neuen Visionen aus dem Rathaus. So eine schludrige Arbeit aus dem Rathaus hat es wohl noch nie in der langen Geschichte seit Seldwyla gegeben.

Heute, 2013, steht man noch immer am selben Ort wie zur Zeit der rechtsgültigen Festlegungen in der Bau- und Zonenordnung 1996. Wirklich, ausser Spesen nichts gewesen! Aber die Dynamik der ungehemmten Planung für den Papierkorb geht weiter. Man hat ja den Plan B, an dem man schon 2 Jahre vor dem Bundesgerichtsurteil intensiv angefangen habe zu planen.

Der neuste Coup:

– Die Dreifachturnhalle soll einst im Erachfeld zu stehen kommen, dem Stadtrat schwebt als sofortiges Provisorium eine Ballonhalle neben der Hirslen vor, so schrieb der Tages-Anzeiger am 14. Okt. 2011.

– Nach dem vernichtenden Bundesgerichtsurteil kommt innert weniger Tage Plan B in die Zeitung. „Wir gehen von knapp 5 Millionen Franken aus für eine Sporthalle neben der Hirslen“ (notabene nach angeblich zwei intensiven Planungsjahren), liess sich der Stadtrat am 20. September 2012 im Zürcher Unterländer / Neues Bülacher Tagblatt vernehmen. Allerdings seien weitere Bedürfnisse angemeldet worden, womit der Betrag aber darüber zu stehen kommen werde.

– Nur 10 Monate später präsentiert der Stadtrat das Projekt einer Grosssporthalle neben der Hirslen und beantragt dafür einen Kredit von 16.7 Millionen Franken. Mit teuren unterirdischen Parkplätzen im Grundwasserbereich.

– Und einige Tage später veröffentlicht der Stadtrat einen neuen Vertragsentwurf mit dem Fussballclub Bülach. Danach soll in neue Garderoben auf teurem Wohnzonenland investiert werden. Damit verbaut sich der Stadtrat den Landabtausch zur Finanzierung der zentralen Sportanlagen in Hagenbuechen. Dies nachdem bereits eine Million in ein provisorisches Kunstrasen-Fussballfeld investiert wurde.

 

Beobachter-Stadt-Bülach sind der Ansicht, die provisorischen Projekte sollen rigoros gestoppt werden. Ohne Zeitverzug soll die Realisierung des Projekts Hagenbuechen forciert werden.

– Die Baukosten einer Grosssporthalle daselbst sind massiv günstiger (Landwert beträgt einen Bruchteil, kein Grundwasser, keine Unterniveauparkplätze), der dazugehörende Parkplatz kann auch für die weiteren dort geplanten Sportanlagen benutzt werden.

– Danach sollen endlich die drei Fussballplätze mit entsprechender Infrastruktur realisiert werden, damit das Areal der heutigen Fussballplätze zur Finanzierung der grossen Sportinvestitionen herangezogen werden kann. Damit erübrigen sich die horrenden provisorischen Investitionen in ein neues Garderobengebäude etc. am alten Standort.

– Auch die Tennisplätze sollen in den Hagenbuechen vorangetrieben werden. Dies mit einer Lösung im Baurecht an den Tennisclub, der bekanntlich wegen des geplanten Baus eines Zentralen Verwaltungsgebäudes am jetzigen Standort neben Stadthalle / Feuerwehrgebäude weichen muss.

– In die Planungsrunde sind die Nachbargemeinden, von denen man einen Investitionsbeitrag erwartet, miteinzubeziehen. So, wie das bei der gemeinsamen Kläranlage seit vielen Jahren einwandfrei funktioniert!

So entsteht ein ausbaufähiges sinnvolles Bülacher Sportkonzept. Wenn die richtigen Leute daran arbeiten, kann man das in absehbarer Zeit umsetzen. Jedes andere Vorgehen wirkt gegen die langfristigen Interessen der Stadt Bülach und seiner Steuerzahler.

Die Beobachter-Stadt-Bülach (BSB) hoffen auf eine Auferstehung von Phönix aus der Asche und des Scherbenhaufens.

Zurück zu: SportanlagenKritik an Bülacher PolitikBeobachter-Stadt-Bülach und hier geht es zur Diskussuion.