Falsche Versprechungen für eine Wiederwahl

 

8 Jahre Sportminister,

   nichts fertiggebracht ausser einem Kreditantrag von 16,7 Millionen

       für eine Turnierhalle, die in Rafz für 12,5 Mio gebaut werden kann

Vor acht Jahren warb der heutige Sportvorsteher, eine Woche nach den Wahlen mit dem Bau der neuen Sportanlage zu beginnen, man möge ihm nur einen Spaten in die Hand zu drücken und ihn als Stadtrat wählen. Vier Jahre später, bei den letzten Erneuerungswahlen, versprach er die Realisierung gigantischer Sportanlagen innert zwei Jahren, ein böser Rekurrent verantworte die leichte Verzögerung. Am Ende der zweiten Legislaturperiode belaufen sich die in den Sand gesetzten Planungskosten auf 281‘000 Franken. Kein abstimmungsreifes Projekt, schon gar keine Schaufel im Einsatz. Nun steht der Sportminister wiederum im Wahlkampf und verspricht den Bau einer aus dem Hut gezauberten Grosssporthalle für 5 Millionen und etwas später für knapp 17 Millionen Steuerfranken, falls ihn die Sportfreunde erneut wählen. Auch für dieses Projektierung sind einmal mehr viele Steuerfranken aufgewendet worden. Von Fussballplätzen ist keine Rede mehr.

Der Stadtrat scheint Hintermeisters Hallenprojekt durchgewinkt zu haben ohne die eklatanten Mängel in der Weisung an das Parlament entdeckt zu haben. Hauptsache, man kann den Wähler glauben machen, alles sei auf bestem Weg, kurz vor Baubeginn. Massgebliche Kosten wie z.B. die Wertvernichtung eines abzubrechenden Zweifamilienhauses fehlen, ebenso die Landkosten. Weitere Kostenteile in Millionenhöhe sind als Optionen aufgeführt. Die realistischen Gesamtkosten sind also nahe bei 20 Millionen, wofür der grundwasserführende Baugrund und die wegen fehlender Flächen an diesem Standort notwendigen Unterniveaugaragen mitverantwortlich sind.

Man macht in Optimismus auch im Wissen, dass der Souverän das Projekt kaum genehmigen wird, wichtig ist lediglich wieder gewählt zu werden und vier Jahre später einen Schuldigen für die Nichtrealisation zu finden.

20 Millionen Investitionskosten auf 18‘000 Einwohner umgerechnet ergeben 1‘111 pro Einwohner, für eine vierköpfige Familie also Fr. 4‘444.-. Dazu kommen die Betriebskosten für Abschreibung, Verzinsung, Unterhalt und Personal, was mehreren Steuerprozenten entspricht. Der Obolus der Aussengemeinden an die Betriebskosten (was keineswegs gesichert ist!) ist ein Klacks im Verhältnis zu den Belastungen der Bülacher Steuerzahler. Wie kann ein Sportvorsteher im Wochenspiegel vom 20. November behaubten, die Kosten pro Einwohner würden durch die Grosssporthalle lediglich um Fr. 9.20 pro Jahr ansteigen. Da muss er einen alternativen Kalkulationskurs besucht haben.

Zum x-ten Mal erklären wir dem Stimmbürger, dass die neue Sportinfrastruktur in Hagenbuechen entstehen soll, wo eine Dreifachturnhalle zum halben Preis gebaut werden kann und gleichzeitig die benötigten Fussballplätze realisiert werden können. Der wichtigste Grund ist aber die Möglichkeit, die Finanzierung durch den Verkauf des heutigen Fussballplatzes zu gewährleisten. Mit den Aussagen des Sportvorstehers, dass in den Hagenbuechen noch viele Probleme zu lösen seien, konfrontiert er sich selber, denn er hat sich acht Jahre lang nicht darum gekümmert und ist lieber Phantasievorstellungen nachgerannt, ohne dass ihn der Gesamtstadtrat zurückgebunden hätte.
Der Standort Hagenbuechen ist nämlich seit 1996 für Sportinfrastruktur eingezont und ist keineswegs vom negativen Bundesgerichtsentscheid betroffen!

Beobachter-Stadt-Bülach (BSB)