Als Kandidat der Beobachter-Stadt-Bülach wollte ich mir – da ich mir Wahlchancen erhoffe – einen Überblick über die Arbeit des Parlaments verschaffen und verfolgte die Sitzung.
Besonders interessant versprach sie zu werden, da an der vorhergehenden Sitzung das Budget 2014 zurückgewiesen wurde und mehrere wichtige Vorlagen mit bis zu 40 Mio Investitionsvolumen traktandiert waren.
Kurz gesagt: Man hatte als Zuschauer den Eindruck, dass über belanglose Kleinbeträge diskutiert wurde:
Die RPK mahnte zwar die Folgekosten des FCB-Deals, empfahl dann aber doch die Annahme;
Bürgerliche fanden, „Wir wollen und brauchen die Sporthalle jetzt, über die Finanzierung sprechen wir später“,
Stadträte die zu ihren Geschäften trotz Aufforderung keine Stellung nehmen wollen,
Linke die mit dem Stadthaus „jetzt einmal etwas Repräsentatives“ im Hertiquartier hinstellen wollen.
Auch der Hinweis, dass der Sportminister als FCB-Mitglied befangen sei und deshalb in den Ausstand treten müsste, verhallte bei Gemeinde- und Stadtrat ungehört.
Einzige Lichtblicke waren 3 Ratsmitglieder, die mit engagierten Voten für Vernunftslösungen plädierten und auch entsprechend abstimmten. In der Gesamtheit hat der Rat jedoch – völlig entgegengesetzt zum Sparauftrag der Dezember-Sitzung – kritiklos alles durchgewinkt, als sei der Geldsäckel prallvoll.
Keine Frage: Bülach braucht die Sportanlagen, welche kostengünstig und dank Landverkauf der jetzigen Fussballplätze ohne Geld aufnehmen zu müssen im Hagenbuechen erstellt werden können,
Bülach braucht dringend ein Stadthaus, welches kurzfristig und günstig auf voll erschlossenem und eingezontem Land im Sechtbach erstellt werden kann.
Es müssen alle Fakten offengelegt und nicht nur Wünsche und Luftschlösser diskutiert werden. Ein etwas knapperes Budget heisst nämlich nicht Verzicht auf alles, es benötigt einen bescheideneren Umgang mit dem Geld der Stimmbürger. Und dafür werde ich mich einsetzen!
Jörg Inhelder, Gemeinderatskandidat Beobachter-Stadt-Bülach