Bülach braucht Stadtratskandidaten mit strategischem Denken!

 

Der Wochenspiegel hat anfangs September fünf bisherige Stadträte abgebildet, die nächsten Frühling für eine weitere Amtsperiode gewählt werden möchten. Das erstaunt, weil darunter Exponenten sind, die nach der überraschend deutlichen Ablehnung der beantragten exorbitanten Entschädigungserhöhung durch den Souverän ihren Rücktritt in Aussicht gestellt haben.

Kaum eine Woche später schreiben der ZU und das NBT, die fehlende Entschädigungserhöhung EVO sei ein Kandidatenkiller, weshalb die FDP und die Grünen keine Stadtratskandidaten mehr finden würden. Da stellt sich die Frage, ob sie denn Kandidaten gehabt hätten, wenn die Stimmberechtigten der EVO zugestimmt hätten?

Da wird verbreitet, ein Stadtrat müsse auf 40 bis 50 % seines Job-Einkommens verzichten? Das ist ebenso unsinnig wie nicht wahr. Der Stadtrat hat strategisch zu führen. Strategisch führen setzt voraus, über Uebersicht, Weitsicht und Tatkraft zu verfügen. Wer diese Eigenschaften besitzt und Freude an der Mitgestaltung unseres Städtchens hat, schafft seinen Job in Verbindung mit dem Stadtratsmandat ebenso wie viele frühere erfolgreiche Stadträte. Wer in seinem Job nicht sattelfest ist, wer nicht einmal ein Verkaufslädeli erfolgreich über die Runden bringt, wer als Gewerbler oder Unternehmer sich nicht organisieren kann, dem ist ein Sitz in der Exekutive nicht zu empfehlen. Die BürgerInnen sehen gern erfolgreiche Führungskräfte mit Sozialkompetenz an den Hebeln der Stadtführung.

Was ist die Ursache, dass die Parteien in Bülach so erfolglos nach Kandidaten Umschau halten müssen? Der seit drei Amtsperioden anhaltende Misserfolg des Gesamtstadtrates bei der Realisation grösserer Projekte, gibt zu viel Kritik Anlass, was mögliche Interessenten mit obigen Eigenschaften nicht sonderlich motiviert. Fähige Bewerber in eine Exekutive denken nicht primär ans Salär sondern fragen sich, ob sie in diesem Gremium erfolgreich sein können. Und das können sie im heutigen Umfeld des Stadtrates nicht und sie können es auch nicht, wenn lediglich zwei leere Sitze neu zu besetzen sind.

Nach Meinung des BSB braucht es im siebenköpfigen Stadtrat mindestens drei zugkräftige Persönlichkeiten mit echter Weitsicht und Führungsqualitäten, die in Entwicklungsfragen von Bülach am gleichen Strick in dieselbe Richtung ziehen und Fehlentscheide der letzten Jahre zu überdenken bzw. zu korrigieren bereit sind. Der Stadtrat ist eben ein konkordantes Gremium, da werden, wenn zuviel destruktive Elemente den Ton angeben, dynamische, vorwärts strebende Elemente frustriert.