Juli 2016
Der Stadtrat äussert sich in den Medien, er sei geschlossen schockiert, dass sich ein Gemeinderat und RPK-Mitglied erlaubt, freundlich anzufragen, ob der Stadtschreiber angesichts von Millionenverlusten im IT-Bereich noch tragbar sei. Es ist für die BSB nicht grundsätzlich neu, dass die Bülacher Exekutive oft nicht mehr zu Wissen scheint, dass das Parlament des Stadtrats Vorgesetzter ist und dass die Kontrolle der Verwaltungsführung geradezu Hauptaufgabe eines Gemeinderates ist. Dass sich der Stadtrat aber geschlossen und uneingeschränkt über einen Gemeinderat geschockt zeigt, obwohl über die Geschlossenheit nach Gesprächen mit einzelnen Stadträten Zweifel erlaubt sind, ist ein negatives Highlight in Bülachs Politik.
Die Verwaltung unter dem aktuellen Stadtschreiber hat sich über alle Massen aufgebläht, die Arbeit machen aber trotzdem immer mehr fremde Berater. So wird für die Gestaltung des geringsten Einladungsflyers ein Designerbüro beauftragt oder für die Ausgliederung der vom Volk beschlossenen Privatisierung der zwei Kinderkrippen ein Beratungsbüro für bis über 40‘000 Franken beauftragt. So ein Büro hat die Ifangstrasse angedacht, der Stadtrat hat das Projekt durchgewinkt und jetzt wird für 10 Millionen gebaut. Und wo liegt der Nutzen? Der Stadtpräsident weiss es nicht und verweist auf die Bau- und Infrastrukturabteilung. Logisch, wenn dahinter ein untaugliches Gesamtverkehrskonzept steht, das der Stadtrat dem Parlament nicht zur Beratung und Genehmigung unterbreiten will.
Da kann man nur sagen: Gut gibt’s in 1 ½ Jahren Neuwahlen. Und es bleibt zu hoffen, dass die Parteien ausgewiesene strategisch denkende führungserfahrene Kandidaten portieren können.