Bauvorsteher ++, ein (zu) schweres Amt?

Als Stadtrat und Bauvorstand, als Präsident Regionalkonferenz Nördlich Lägern, als Präsident Regionalplanungskommission, als Präsident Fluglärm Nord und als Präsident Planungsrunde mit Kreisgemeinden ist man unzweifelhaft eine wichtige Person in der Stadt Bülach. Beinahe jedes stadträtliche Dossier, angefangen beim Bauressort, über die Bauprojekte der Schule, der Zentralverwaltung, der Sozialabteilung (Flüchtlingsheim), dann die Stadtentwicklung, alle Baubewilligungen und vieles andere bearbeitet Lienhart praktisch im Alleingang, mit wenig Einflussnahme seiner Stadtratskollegen.

Da tanzt wohl jemand auf zu vielen Hochzeiten, was zusammen mit der mangelnden bauplanerischen Auseinandersetzung des Gesamtstadtrates zu fehlerhaften Entscheidungen führt. Beispiele sind der Bau der unnötigen Ifangstrasse oder das erst auf massgeblichen Druck der BSB um 6.5 Mio verbesserte Verhandlungsresultat über die Kostenbeteiligung der privaten Bauherrschaft an der Erschliessung von Bülach Guss. Das nur von wenigen Bürgern verstandene Gesamtverkehrskonzept, die vertrödelte Entwicklung der Sportanlagen und die unsorgfältig geplante Kreuzung Schaffhauser- / Fangleten- / Schützenmattstrasse deuten in die gleiche Richtung. Vermutlich blieb zu wenig Zeit, sich fundiert mit uns Einwohnern, Anwohnern und den Interessengruppen zu verständigen und um ausgewogene Lösungen zu erarbeiten.

Ob der Zeitmangel auch der Grund für den dirigistischen Führungsstil des Bauvorstehers ist, wissen wir nicht. Für eine nachhaltige Entwicklung unserer Stadt ist die nach 20 Jahren eintretende Amtsmüdigkeit gepaart mit zu viel Routine nicht förderlich

Jüngere, engagierte, und unabhängige Politiker wie der von den BSB portierte und gut eingeführte Andres Bührer, der einen partizipativeren Führungsstil pflegt, würden frischen Wind in den Bülacher Politikbetrieb bringen. Was im Ressort „Planung, Bau Umwelt, Liegenschaften, Verkehr“ zu wünschen wäre.

Beobachter-Stadt-Bülach BSB, Ralf Isenring