Stadtrat spart, aber teilweise am falschen Ort

 

Der Stadtrat hat das Investitionsbudget 2014/2017 um 30 Millionen gekürzt. Das hört sich im ersten Augenblick gut an. Die gestrichene erweiterte Zentrumsdurchfahrt ist eine echte Einsparung weil sowieso unnötig. Bei auf später verschobenen Sanierungen sind die Investitionen jedoch nicht aus dem Investitionsplan verschwunden, das muss man sich bewusst sein.

Weniger einsichtig ist jedoch die Verschiebung des zentralen Verwaltungsgebäudes ZVG, denn mit dieser Investition liesse sich in der Folge rund eine Million an laufenden Mietkosten einsparen und zwar jährlich.

Dagegen lässt der Stadtrat die Grossporthalle mit teuren unterirdischen Parkplätzen neben der Hirslen im Investitionsplan. Mit Sicht auf die bevorstehenden Wahlen kann man diesen Entscheid nachvollziehen, man ängstigt sich, die vielen Sportbegeisterten in diesem Zeitpunkt zu enttäuschen. Viel intelligenter wäre jedoch, den Standort des Projekts in die Hagenbuchen zu verschieben, wo dieselbe Halle ohne unterirdische Parkanlage zum halben Preis gebaut werden könnte, dazu die Fussballplätze und dies erst noch umsetzbar ohne grosse Finanzbelastung (Verkauf bestehende Fussballplätze). Nun, dieser 17 Mio teure Fehlentscheid kann ja in einigen Monaten vom Stimmvolk an der Abstimmung korrigiert werden.

Sinniert man aber weiter und hinterfrägt die plötzlich auftauchenden Finanzprobleme, stösst man auf ganz andere Ursachen. Der enorm aufgeblähte Verwaltungsapparat (75 neue Vollzeitstellen in nur zwei Legislaturperioden), die dafür notwendigen und viel zu gross dimensionierten Büroräumlichkeiten (50 m2 pro MitarbeiterIn, 400‘000 Franken für provisorische Büroeinrichtungen und -umbauten in einem zu teuer gemieteten Bürohaus für lediglich fünf Jahre), die für bald alle Tätigkeiten herangezogenen Beratungsbüros, die zu teuren Auftragsvergaben etc. sind verantwortlich für den Mittelabfluss.

Es ist unabdingbar, hier ein Turnarroundverfahren einzuleiten anstatt die Steuerzahler zu belasten. Wenn der Stadtrat das unterlässt, werden Investitionen selbst in notwendige Bausanierungen und erst recht für Wunschbedürfnisse verhindert.

5.12.2013 / Bürgervereinigung Beobachter-Stadt-Bülach BSB