Begründung Interpellation zu Gerichtsurteil wegen fristloser Kündigung

Begründung der

Interpellation zu Gerichtsurteil wegen fristloser Kündigung

Den Interpellanten liegt das Urteil vor. Es liegt den Interpellanten aber fern, für den Gekündigten Stellung zu nehmen, es geht rein um den formellen Ablauf.

Daraus entnimmt man, dass die Stadt Bülach (als ausführender der Stadtschreiber Mühlethaler) einem langjährigen Mitarbeiter zu Unrecht fristlos gekündigt hat.

Es gehört zum Grundwissen jedes Personalverantwortlichen, dass eine fristlose Kündigung zum Heikelsten überhaupt im Personalwesen gehört. Fast jede fristlose Kündigung wird vom Gekündigten angefochten, weil für ihn extrem viel auf dem Spiel steht (Einstelltage bei der ALV, Schwierigkeiten eine neue Stelle zu finden, finanzielle Probleme etc). Sobald eine fristlose Kündigung angefochten wird, steht auch für den Arbeitgeber viel auf dem Spiel (Verfahrenskosten, Nachzahlung von vielen Monatslöhnen, Entschädigung des zu Unrecht Gekündigten etc). In vielen Fällen wird dann in einem Vergleich eine für beide Seiten akzeptable Lösung gefunden.

In unserem Fall in Bülach wurden diese bekannten Stolpersteine offensichtlich übersehen, die hohen Hürden ignoriert und man kündigte einem Mitarbeiter fristlos.

Soweit der sehr unglückliche Verlauf der Geschichte. Das Gericht urteilte. Für den Arbeitgeber, die Stadt Bülach, ist der Schaden entsprechend gross. Es wäre davon auszugehen, dass Stadtrat und Stadtschreiber jetzt ihre Lehren für ähnliche Fälle daraus ziehen würden.

Leider aber kann unser Stadtschreiber nur mit den Adjektiven «lernresistent» und anmassend beschrieben werden. Gibt er doch in einem Zeitungsinterview unverhohlen zu Protokoll, dass er in einem erneuten Fall wieder so handeln würde. In unseren Augen versucht er sich damit über die Rechtsprechung zu stellen, indem er indirekt dem Gericht ein falsches Urteil vorwirft.

Diese Geschichte ist damit zwar zu Ende, aber durch sein Nicht-Handeln das Vorgehen des Stadtschreibers. Zumindest hätte man eine Klarstellung erwartet.

Deshalb möchten wir erfahren, wieviel Geld uns dieses unprofessionelle Verhalten kostet und ob der Stadtrat Massnahmen plant, um ein solches Fiasko in Zukunft zu verhindern.

Zu guter Letzt möchten wir dem Stadtrat noch einen Rat mitgeben: Erweist sich der Stadtschreiber als nicht mehr tragbar für Bülach, sollte man tunlichst das richtige Kündigungsverfahren wählen!

Danke für die Aufmerksamkeit