Einwendungen Buskonzept 2015

 

Bushaltestellenkonzept

Das Bushaltestellenkonzept in der Stadt Bülach wird überarbeitet. Der Konzept-Entwurf über die Lage der Haltestellen wird der Bevölkerung zur Stellungnahme gemäss §13 Strassengesetz unterbreitet. Dazu folgende Bemerkungen mit einem Antrag:

1. Beim Studium der Akten fällt sofort auf, dass das Bushaltestellenkonzept praktisch im Alleingang von einem Ingenieurbüro kreiert wurde. Der Gemeinderat war wie beim Gesamtverkehrskonzept nicht eingebunden. So stellt sich der Bürger einen politischen Prozess nicht vor.

2. Unverständlich ist, dass ab Dezember 2015 die zweitschlechteste Variante – verkehrstechnisch und auch von der Sicherheit her – (Durchmesserlinie über den Knoten Bahnhof-/ Winterthurerstrasse) realisiert werden soll. Der Stadtrat hat sich über die Bedenken, die im Mitwirkungsverfahren zur Bushaltestelle Seemattgasse vorgebracht wurden, vollumfänglich hinweggesetzt und sich für eine provisorische Lösung entschieden. 80’000 Franken werden damit zum Fenster hinausgeworfen, weil sich diese Lösung nie bewähren kann.

3. Im Bericht zum Projekt Bushaltestellenkonzept fehlen sämtliche ungefähren Kostenangaben aller in diesem Zusammenhang stehenden Massnahmen, insbesondere auch für die Einführung der Durchmesserlinie und ihren Folgekosten. Der Ausbau von bestehenden Haltestellen zur behindertengerechten Haltestelle steht an mehreren Orten an. Die Kosten sind im Rahmen des Buskonzeptes gesamthaft zu erwähnen und nicht scheibchenweise zu präsentieren. Es interessiert auch, wer die anfallenden Kosten des Busbetriebes auf Bachenbülacher Boden (Bramenländli) zu bestreiten hat. Bezüglich des Bushofes am Bahnhof ist noch nichts entschieden worden. Nebst den neuen Bushaltestellen (mehrheitlich als provisorische Einrichtungen genannt), sind auch die pendenten Anlagen auf der Feldstrasse zu erwähnen. Sie gehören genau so zum Konzept, wie die baulichen Anpassungen und Veränderungen beim Bushof am Bahnhof. Sonst verdient es den Namen „Konzept“ nicht.

Kostenmässig ist es von Bedeutung, ob eine Haltestelle auf der Fahrbahn oder als Haltebucht realisiert wird. Im Bericht zum Bushaltestellenkonzept kommt das überhaupt nicht zum Ausdruck. Auf Durchgangsstrassen mit einem durchschnittlichen täglichen Verkehr von ca. 10’000 Fahrzeugen sind gemäss Richtlinien Bushaltebuchten zu verwirklichen. Unter dem Aspekt des ständig zunehmenden Verkehrs fallen in Bülach folgende Strassen in Betracht: Badener-, Bahnhof-, Hochfelder-, Kasernen- (Bereich Zentrum), Post-, Schaffhauser-, Winterthurer-, und Zürcherstrasse. Und schliesslich sollte für die Festlegung der Haltestellen nicht die Fläche des Wohngebietes oder der Abstand der Haltestellen, sondern in erster Linie die Bevölkerungsdichte oder öffentliche Gebäude mit erheblichem Publikumsverkehr massgebend sein.

4. Antrag: Das Projekt Bushaltestellenkonzept ist samt der Bus-Durchmesserlinie bis zum Fahrplanwechsel 2018 zurückzustellen. Es hat gravierende Mängel, ist nicht ausgereift und bringt keine nennenswerte Verbesserungen, nur unnötige Kosten für gefährliche Provisorien. Es ist schon eher absurd, wenn in der eigentlichen Realisierungsphase die Planung noch gar nicht abgeschlossen ist. Zudem bieten sich weitaus bessere Lösungen für den öffentlichen und übrigen Verkehr an.

Die Unterlagen der Stadt Bülach sind unter www.buelach.ch/tiefbau abrufbar.

 

Ruedi Meister
Bülach, den 21.9.2015