Ausbau der Schaffhauserstrasse im Hardwald

 

Kommentar

Das gesamte Plandossier liegt als Vorprojekt bei der Stadtverwaltung zur Einsicht. Bis 3.6. 2015 kann im sogenannten Mitwirkungsverfahren jeder Bürger Einwendungen einbringen.

Das Projekt sieht keinen Radweg vor, er soll Gegenstand eines separaten Projektes sein, sicher aber nicht längs der 4-spurigen Strasse, sondern via Solistrasse.

Meine Kommentar bezieht sich auf die Querungen:

Für die Fussgänger ist auf der Höhe des Forsthauses eine Passarelle in Holzkonstruktion mit Treppenaufgängen  (also nicht rollstuhlgängig) mit Baukosten von 610‘000 Fr. vorgesehen.

Für die Fauna als Wildtierwechsel ist eine betonierte gewölbeförmige und mit Erde bedeckte, stützenfreie Überführung von 50 Metern Breite über 4 Fahrbahnen mit Baukosten von 5‘790‘000 Fr. geplant.

Beide Überführungen sind weniger als 400 Meter nebeneinander.

Ein überregional wichtiger Wildtierwechsel zwischen dem Irchel und dem Hardwald, der wohlgemerkt über 20 Jahre durch Gitterzäune unterbrochen war, soll mit dieser Überführung wieder ermöglicht werden. Andere Tiere ausser zwei Schlangenarten und eine Art von Molchen sind in der umfangreichen Voruntersuchung zum Umweltbericht nicht erwähnt. Als Blendschutz für die Tiere wird auf der Überführung beidseitig ein Wall aufgeschüttet. Damit die Tiere die Überführung finden, wird in den Wäldern beidseitig eine trichterförmige Leitbepflanzung erstellt.

Die fast zehnmal höheren Kosten für die Wildtierüberführung gegenüber der spartanischen Fussgängerpassarelle erinnern an den treffenden Ausspruch

„Schutz für jede Schnecke, der Mensch bleibt auf der Strecke“

Mein Vorschlag ist das Zusammenlegen der beiden Überführungen in ein einziges Bauwerk, das zudem auch noch weniger breit und rollstuhlgängig sein könnte. Mit Entwickeln von neuen Lösungen, Kompromissbereitschaft, gutem Willen und Kostenbewusstsein von Seiten aller an der Planung mitwirkenden Parteien könnte mit einem einzigen Bauwerk für alle Nutzer derselbe Zweck erreicht werden. Der Übergang könnte weniger breit, versehen mit einer rollstuhlgängigen Rampe und einer einfachen Teilung für Mensch und Tier mit Gitter und Buschwerk gestaltet werden. Der Wildwechsel und die Spaziergänge der Menschen erfolgen selten zur selben Tageszeit.

Diese Lösung könnte mit bedeutend tieferen Baukosten realisiert werden.

Es müssen doch nicht unbedingt die Normen für den Nationalstrassenbau und des BAFU eingehalten werden! Wir brauchen eine vierspurige Strasse, nicht ein Luxusbauwerk. Der Steuerzahler will, dass sein Geld verantwortungsvoll investier wird.

Eine entsprechende Einwendung an die Kantonale Baudirektion ist eingereicht.

26.5.2015 Nik Tobler